ZIELE SETZEN UND ERREICHEN
Im Leben richtig Ziele setzen und erreichen
Schon wieder ein Ratgeber zum Thema „richtig Ziele setzen und erreichen“? Wenn die anderen Beiträge, die Sie zu diesem Thema gelesen haben, Ihnen wirklich geholfen hätten, dann würden Sie diesen hier jetzt nicht lesen. Also auf ein Neues und ich hoffe, dass Sie hier nach nie wieder nach einer „Anleitung“ suchen müssen.
Inhaltsverzeichnis
Warum haben so viele Menschen Probleme mit Zielen im Leben?
Zunächst einmal ist es wichtig zu erwähnen, dass, wie bei fast allen wichtigen Themen im Leben, uns die Schule nicht darauf vorbereitet. Im Endeffekt ist es so, dass uns die Lehrer nur das beibringen können, was sie selbst wissen. Auf der anderen Seite haben solche Themen keinen Platz im Lehrplan, obwohl es spätestens in der Oberstufe von Bedeutung ist, die Schüler auf das „richtige Leben“ da draußen vorzubereiten.
Die Nichtbehandlung des Themas „Ziele setzen und erreichen“, ist die Ursache dafür, dass so viele junge Menschen nicht wissen, was sie nach ihrem Abschluss tun sollen.
Ok, das ist die eine Seite der Menschen, die „Unwissenden“. Sie gehören aber zu den „Wissenden“, weil Sie gerade diesen Artikel lesen. Sie wissen, dass Ziele im Leben eine wichtige Bedeutung einnehmen.
Das Problem ist nicht das Erreichen, sondern das Setzen
Bevor wir uns der genauen Methodik widmen, müssen wir erst einmal in die Theorie eintauchen und verstehen, wann die Zielsetzung zum Erfolg führt und wann nicht. Wenn ich Ihnen schon mal eines vorab sagen kann, dann „wie erreiche ich meine Ziele?“ ist eine unbrauchbare Frage, die Ihnen nicht weiterhilft. Die viel sinnvollere Frage ist „wie setze ich meine Ziele richtig, sodass ich sie garantiert erreichen werde?“. Wie der großartige Tony Robbins schon immer zusagen pflegte:
The quality of your life is the quality of your qustions
– Tony Robbins
Ein Ziel alleine reicht nicht aus
Der Hauptgrund, warum so viele Menschen ihre Ziele nicht erreichen, ist, dass sie sich nur ein Ziel setzen und denken, jetzt muss ich es „nur noch“ erreichen. Das Problem ist, dass sich zwischen Ihrem Ziel, also wo Sie hinwollen, und Ihrem aktuellen Standpunkt, eine riesengroße Lücke befindet. Diese Schlucht mit einem großen Schritt oder einem Sprung zu meistern, ist im Grunde ein Ding der Unmöglichkeit.
Was machen die meisten Menschen, wenn sie merken, dass sie ihr Ziel zu hochgesteckt haben? Sie schrauben ihre Ziele runter oder geben auf, sobald die ersten Hürden kommen. Das Thema Hürden überwinden, behandeln wir im nächsten Abschnitt.
Wie in meinem Artikel Ich bin 30 und weiß nicht, was ich will bereits erwähnt, liegt der ganze Trick darin, das eigene Ziel in viele Unterziele herunterzubrechen (wie das in der Praxis aussieht, darauf gehe ich später ein). Die Unterziele bilden eine Art Brücke bzw. Treppenstufen zu unserem großen Ziel. Ein großes Hindernis mit einem Sprung zu nehmen ist schwer. Aber einzelne Stufen zu nehmen, die mich dort hochführen, ist einfach. (Wenn Sie auf diesen Artikel gestoßen sind, aber gar nicht wissen, welches Ziel Sie eigentlich erreichen wollen, dann empfehle ich Ihnen den eben erwähnten Artikel von mir mit Nachdruck.)
Wie weit soll ich denn mein Ziel herunterbrechen? Das ist eine entscheidende Frage! Die Gefahr besteht, dass die unterste Stufe immer noch zu hoch für Sie ist. Brechen Sie Ihr Ziel so lange herunter, bis Sie den ersten Schritt heute tun können. Es ist extrem wichtig, dass Sie ins Handeln kommen (sehen sie sich weiter unten das Beispiel dazu an).
Wie groß sollte mein Ziel sein?
Die Antwort lautet: so groß, dass Sie alle Hürden meistern können. Das auf dem Weg zu Ihrem Ziel irgendwann ein Problem auftaucht, ist unvermeidbar. Wenn das Problem oder das Hindernis größer ist als Ihr Ziel, sehen Sie Ihr Ziel nicht mehr. Sie verlieren die Orientierung und beschäftigen sich nur noch mit dem Problem, anstatt den Fokus weiterhin auf Ihr Ziel zu richten.
Wenn Ihr Vorhaben dagegen so groß ist, dass Sie es immer sehen können, egal wie gewaltig gerade das Problem ist, welches sich vor Ihnen auftürmt, dann haben Sie einen fixen Punkt am Himmel, an dem Sie sich immer orientieren können, damit Sie wissen, dass Sie sich noch immer in Richtung Ihres Ziels bewegen. Manche bezeichnen dies als Fixstern oder Nordstern.
Fixstern (von lateinisch stellae fixae „fest stehende Sterne“) ist eine auf die Antike zurückgehende Bezeichnung derjenigen Sterne, die am Himmel ihre Position nicht verändern.
– Wikipedia
Beispiel 1: Ich will für den Rest meines Lebens um die Welt reisen
Wenn Sie Ihr Ziel herunterbrechen, sollten Sie sich immer bewusst sein, wie das Ergebnis aussehen soll. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Leben aussieht, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben.
Ihre Aufgabe, im Prozess des Herunterbrechens, ist es, sich die richtigen Fragen zu stellen. Lebenslanges Reisen benötigt vor allem Zeit und Geld, weshalb meine erste Frage wäre: Möchte ich so viel Geld haben, dass ich während meiner Reisen nicht arbeiten muss oder möchte ich während des Reisens mein Geld verdienen? Jede Antwort erzeugt eine neue Abzweigung, die wiederum verschiedene neue Fragen aufwirft.
Ich gehe nun das erste Beispiel anhand einer fiktiven durchschnittlichen Person durch.
Fragen 1: Möchte ich so viel Geld haben, dass ich während meiner Reisen nicht arbeiten muss oder möchte ich während des Reisens mein Geld verdienen?
Antwort 1: Bis ich so viel Geld zusammen habe, dass ich für den Rest meines Lebens reisen kann, bin ich vermutlich so alt, dass ich nicht mehr Reisen kann oder tot. Deshalb entscheide ich mich für Option 2.
Frage 2: Ermöglicht es mir mein aktueller Job, dass ich für den Rest meines Lebens um die Welt reisen kann?
Antwort 2: Nein.
Frage 3: Kann ich für den Rest meines Lebens um die Welt reisen, in dem ich mich mit meinem aktuellen Beruf selbstständig mache oder muss ich eine andere Tätigkeit ausführen?
Antwort 3: Ich muss wohl eine andere Tätigkeit ausführen.
Frage 4: Wie arbeiten Menschen, die von jedem Ort der Welt aus arbeiten können?
Antwort 4: Diese Menschen verdienen ihr Geld im Internet und brauchen zum Arbeiten nur einen Laptop und eine stabile Internetverbindung.
Frage 5: Für welche Tätigkeit, um mein Geld online zu verdienen, entscheide ich mich, nach dem ich mich intensiv mit den Möglichkeiten auseinandergesetzt habe?
Antwort 5: Nach langer Recherche habe ich mich dazu entschlossen einen Reiseblog zu gründen. Das macht für mich Sinn, weil Reisen meine Leidenschaft ist und ich durch das Reisen an sich immer neuen Content generiere.
Frage 6: Wie gründe ich einen Reiseblog, den ich monetarisieren kann, damit dieser so viel Geld abwirft, um mein lebenslanges Reisen zu finanzieren?
Antwort 6: Ich schaue mir von den erfolgreichsten Reiseblogs ab, wie jene die Sache angehen. Ich finde heraus, wie ein Blog monetarisiert werden kann. Ich sammel wichtige Fragen und sende diese per E-Mail an Reiseblogger, die das Leben leben, das ich auch gerne führen würde. Ich versuche, Kontakt in die Szene zu bekommen.
Frage 7: Welchen ersten Schritt kann ich heute tun?
Antwort 7: Ich bestelle mir ein allgemeines Buch über Blogs und Websites und eines, welches von einem Reiseblogger geschrieben wurde. Weil die Bücher aber heute noch nicht geliefert werden, kaufe ich zusätzlich keinen Online-Kurs zum Thema „Blog erstellen“, den ich direkt starten kann, nach dem ich bezahlt habe.
Beispiel 2: Ich will mit meiner Familie in einer Villa am Stadtrand wohnen und einen Ferrari fahren.
Auch das zweite Beispiel gehe ich anhand einer fiktiven durchschnittlichen Person durch.
Frage 1: Erreiche ich mein Ziel alleine dadurch, dass ich mein Leben so weiterlebe wie bisher?
Antwort 1: Nein, tust du nicht. Das wäre auch zu schön.
Frage 2: Wie viel Geld benötige ich, damit ich das Ziel erreiche?
Antwort 2: Ich habe alles ausgerechnet und brauche dafür Summer X.
Frage 3: Bietet mir mein aktueller Arbeitgeber genug Möglichkeiten und Aufstiegschancen, damit ich die Summe X erreiche?
Antwort 3: Theoretisch ja, aber dann bin ich kurz vor der Rente und das ist mir zu spät.
Frage 4: Kann ich die Summer X schneller erreichen, wenn ich mich in meinem aktuellen Beruf selbstständig mache?
Antwort 4: Ja.
Frage 5: Kann ich die Summer X noch schneller erreichen, wenn ich mich nicht nur selbstständig mache, sondern direkt mein eigenes Unternehmen gründe und Mitarbeiter einstelle?
Antwort 5: Oh ja.
Frage 6: Habe ich bereits genug Geld oder wie finanziere ich die Gründung meines Unternehmens?
Antwort 6: Ich habe eine gute Bonität bei der Bank und kann dafür einen Kredit aufnehmen. Des Weiteren mache ich mich über weitere Gründungszuschüsse schlau.
Frage 7: Welchen ersten Schritt kann ich heute tun?
Antwort 7: Ich werde meinem Chef erstmal nichts erzählen. Stattdessen bestelle ich mir ein Buch über Unternehmertum und melde mich für ein mehrtägiges Seminar zu dem Thema an. Ich erstelle den ersten Entwurf meines Businessplans für die Bank. Heute Abend rufe ich meinen alten Schulfreund A. an. A. hat nämlich sein eigenes Unternehmen gegründet und ich frage ihn nach allen Dingen aus, die ich lernen und wissen muss.
Sie haben wahrscheinlich beim Lesen gemerkt, dass Sie manche Fragen anders beantwortet hätten oder sogar andere Fragen gestellt hätten. Das ist völlig normal und auch richtig so. Diesen Prozess muss jeder für sich individuell durchlaufen, um so den idealen Weg zum Ziel zu finden.
Wie soll ich das alles schaffen? Das ist voll viel Arbeit
Natürlich ist es das. Jetzt kommen wir zum wahrscheinlich wichtigsten Punkt. Die Motivation, die Ausdauer, das Warum.
Auch wenn Sie alles so durchführen, wie oben beschrieben, kann es sein, dass Sie Ihr Ziel nicht erreichen. Wieso? Weil die meisten Menschen aufgeben oder demotiviert sind, wenn es länger dauert als gedacht oder sie zu viele Rückschläge erleiden.
Die bedeutendste und schwierigste Frage überhaupt lautet: Warum will ich genau dieses Ziel erreichen? Das Warum ist in diesem Fall viel wichtiger als das Wie.
Wenn dein Warum stark genug ist, kommt das Wie von selbst
– Christian Bischoff
Das Warum sollte so stark sein und Sie so motivieren, dass Sie jeden Morgen schon vor dem Wecker aufstehen. Das Warum sollte so stark sein, dass Sie den ganzen Tag an nicht anderes mehr denken können. Das Warum sollte so stark sein, dass Sie lieber am Wochenende an Ihren Zielen arbeiten, als feiern zu gehen.
Finden Sie genug starke Gründe, warum es keine andere Möglichkeit für Sie gibt, als genau dieses Ziel zu erreichen, komme was wolle. Erst dann haben Sie die nötige Motivation auch mehrere Jahrzehnte durchzuhalten, wenn es sein muss.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei allem, womit Sie heute starten.
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