UKRAINE SEHENSWÜRDIGKEITEN
Meine Top 18 Sehenswürdigkeiten in der Ukraine
Die Ukraine als Reiseziel steht bei den meisten weder ganz oben noch überhaupt auf irgendeiner Liste. Viele Menschen assoziieren das Land entweder mit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl oder dem Konflikt mit Russland um die Halbinsel Krim.
Nachdem ich selbst vor zwei Jahren durch die Ukraine gereist bin, freue ich mich, Ihnen im Folgenden meine Liste der Top 18 Sehenswürdigkeiten in der Ukraine vorzustellen. Fangen wir also an!
Inhaltsverzeichnis
Hauptstadt Kiew
Mit 2.8 Millionen Einwohnen ist die Hauptstadt Kiew (ukrainisch Київ) die größte Stadt des Landes. Sie liegt relativ zentral an den Ufern des Dnjepr. Hier findet man alles, was man von einer internationalen Metropole erwartet – und noch ein wenig mehr.
Fun Fact: Der amtierende Bürgermeister von Kiew heißt Vitali Klitschko. Ach, wie dieser Boxer?! Nein, das ist der Boxer! Vitali, der ältere Bruder von Wladimir, wurde 2014 zum Bürgermeister gewählt und regiert seit dem mit „eiserner Faust“ (sein ehemaliger Kampfname war Dr. Eisenfaust).
Weil Kiew selbst wiederum aus zahlreichen Sehenswürdigkeiten besteht, folgen nun meine Highlights, die Sie in Kiew gesehen haben sollten.
Sophienkathedrale
Der Namensgeber der Kathedrale ist der Sophia-Mythos als Sinnbild der Weisheit. Der Bau begann im 11. Jahrhundert und gilt bis heute als einer der bedeutendsten Sakralbauten europäisch – christlicher Kultur. Als Vorbild der Kathedrale diente vor allem die berühmte Hagia Sofia in Istanbul.
Die Sophienkathedrale war die Hauptkathedrale des Kiewer Rus. Als Kiewer Rus wird ein historisches Reich aus dem Mittelalter bezeichnet, dass als Vorläufer der Staaten Russland, Ukraine und Belarus (Weißrussland) gilt (siehe Wikipedia Kiewer Rus).
Die Kathedrale wurde aufgrund ihrer imposanten Bauweise und ihrer Bedeutung für die christliche Geschichte zu einem der 7 Wunder der Ukraine erklärt. Seit 1990 zählt die Sophienkathedrale zu den UNESCO-Welterbestätten.
Kiewer Höhlenkloster
Seinen Namen bekam das Kloster aufgrund der Lebensweise der ersten Mönche, die dort als Einsiedler (Eremiten) in künstlich geschaffenen Wohnhöhlen lebten. Heute zählt das Höhlenkloster zu den schönsten und vor allem wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Ukraine.
Mehr als eine Million Touristen besuchen jedes Jahr die seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Anlage. Auf dem Areal befinden sich neben dem Kloster und den Höhlen auch Kirchen, Türme und Museen.
In den unterirdischen Höhlengängen, die zum Teil für die Öffentlichkeit zugängig sind, finden sich die mumifizierten Körper verstorbener Mönche und ihre Grabstätte. Heute ist das Kiewer Höhlenkloster zudem ein beliebter Wallfahrtsort.
Tiefste Metro der Welt
Das Kiewer Metro-Netz beherbergt die tiefste U-Bahn-Station der Welt. Die Haltestelle mit dem Namen Arsenalna liegt 105,5 Meter unter der Erdoberfläche und ist nur über mehrere Rolltreppensysteme erreichbar.
Wie fast alle Metrostationen wurde auch Arsenalna zu Zeiten der Sowjetunion gebaut. Grund dieser unglaublichen Tiefe ist der Höhenunterschied zwischen dem Fluss Dnjepr und dem Hügel, auf dem sich der Arsenalplatz befindet, von wo es dann hinunter zur Haltestelle geht.
Platz 2 geht an die Station Admiraltejskaja in Sankt Petersburg mit 86 Metern, die dafür den Weltrekord für die längste Rolltreppe (137 m) hält.
Mutter-Heimat-Statue
Die Mutter-Heimat-Statue am Ufer des Dnjepr wurde an Gedanken des Sieges im deutsch-sowjetischen Krieg (als Teilkrieg des Zweiten Weltkrieges) 1982 eingeweiht.
Die Statue an sich ist zwar „nur“ 62 m hoch, zusammen mit dem Sockel kommt Sie aber auf eine Gesamthöhe von 102 m. Damit landet sie auf der Liste der höchsten Statuen der Welt auf Platz 7.
Es sogar möglich, durch den linken Arm des Denkmals bis zum Schild zu gelangen, wo sich eine kleine Aussichtsplattform befindet.
Fluss Dnjepr
Der Dnjepr (Dnepr) ist nach der Wolga und der Donau der drittlängste Fluss Europas und fließt durch die Länder Russland, Belarus und die Ukraine.
Den Fluss befahren kann man entweder mit einem Ausflugsschiff für ein paar Stunden oder wer es eine Nummer größer mag, mit einem Kreuzfahrtschiff über mehrere Tage.
Buntes Lwiw (Lemberg)
Raus aus Kiew und ab zu den anderen Sehenswürdigkeiten der Ukraine. Lwiw zählt aufgrund ihrer kulturellen, historischen und architektonischen Vielfalt zu den bedeutendsten Städten der Ukraine und steht auch deshalb bei Touristen als Kurzurlaubsziel hoch im Kurs.
Die durch Kriege unversehrt gebliebene Altstadt gehört seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier treffen Renaissance, Barock und Jugendstil aufeinander.
2009 wurde Lwiw zur Kulturhauptstadt der Ukraine gewählt. Kulturhauptstadt Europas war bisher noch nicht möglich, weil die Ukraine weder EU-Mitgliedsstaat noch offizieller Beitrittskandidat ist.
Genauso divers wie die Architektur sind auch die dort anzutreffenden Ethnien, kulturellen und religiösen Einflüsse. Über die verschiedenen Jahrhunderte hinweg lebten hier Ukrainer, Russen, Österreicher und Polen sowie Vertreter des Christentums und des Judentums.
Brauerei und Biermuseum
Die Lemberger Brauerei Lwiwske aus dem Jahr 1715, ist der älteste Bierproduzent der Ukraine. Das beliebte Lwiwske wird nach einem traditionellen Rezept gebraut, welches seit mehr als 300 Jahren nicht verändert wurde.
Das seit 2005 dazugehörige Bier-Museum bringt den Besuchern auf 600 Quadratmetern die Geschichte des Bier-Brauens näher und gilt als lohnenswertes Tagesausflugsziel.
Vergessenes Czernowitz
Die Stadt Czernowitz war das kulturelle, wirtschaftliche, wissenschaftliche und politische Zentrum der Bukowina (historischer Grenzraum zwischen Rumänien und der Ukraine).
Der österreichische Kaiser Franz Joseph gründete 1875 die erste deutschsprachige Universität in Czernowitz inklusive Bibliothek, einem botanischen Garten, einem naturhistorischen Museum und einem chemischen Labor. Alleine schon als architektonischen Gründen lohnt sich der Besuch.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die griechisch-orthodoxe Kathedrale am Franz-Josephs-Platz, das Opernhaus von Czernowitz und die Flaniermeile Olha-Kobylanska-Straße.
Fun Fact: Sowohl die US-Schauspielerin Mila Kunis als auch der Deutsch-Rapper Sun Diego (aka SpongeBOZZ) sind in Czernowitz geboren.
Hafenstadt Odessa
Im Süden der Ukraine liegt die sog. „Perle am Schwarzen Meer„. Die Stadt Odessa versprüht mediterranes Flair und verzaubert jeden Besucher mit ihrem einzigartigen Charme.
Eines der Wahrzeichen der Stadt ist die potemkinsche Treppe, die von der Altstadt zum Hafen reicht. Die rund 200 Stufen erstrecken sich über 142 Meter in der Länge und 30 Meter in der Höhe. Als Drehort in den 20er-Jahren erlangte sie weltweite Berühmtheit.
In die Liste der ukrainischen Sehenswürdigkeiten gehören für mich ganz klar die imposanten Theater- und Opernhäuser. Ganz vorn dabei ist auch die Oper in Odessa, welche im Jahre 1887 mit rund 1500 Plätzen eingeweiht wurde.
Imposantes Charkiw
Charkiw (russisch Charkow) liegt im Osten der Ukraine und bildet das Kontrastprogramm zu Lwiw und Czernowitz. In der zweitgrößten Stadt der Ukraine wird noch hauptsächlich Russisch gesprochen und das Stadtbild ist geprägt von orthodoxen Kirchen und gewaltigen Sowjetbauten.
Zu den Sehenswürdigkeiten in Charkiw zählen die gestreifte Kathedrale (Mariä-Verkündigungs-Kathedrale), der beeindruckende Freiheitsplatz und die Sumska-Markthalle.
Wer gut zu Fuß ist und weitere Aktivitäten unternehmen möchte, sollte sich den Charkiwer Zoo und der Gorki Central Park inkl. Seilbahn nicht entgehen lassen.
Die Waldkarpaten
Raus aus den Städten und rein in die Natur. Auch in Sachen „Natur-Sehenswürdigkeiten“ kommt man in der Ukraine auf seine Kosten.
Die Waldkarpaten sind die letzten großen urwaldähnlichen Naturwaldgebiete Zentraleuropas. Sie erstrecken sich über mehrere Tausend Hektar auf den Gebieten der heutige Ukraine, Polen und der Slowakei. Große Teile sind Naturschutzgebiet, Nationalparks oder sogar UNESCO Weltnaturerbe.
Biosphärenreservat
Dieses einzigartige Gebiet im Südwesten, am Grenzgebiet zu Ungarn und Rumänien gelegen, ist eines der größten Naturschutzgebiete der Ukraine. Es ist seit dem Jahr 1992 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt.
Das Gebiet umfasst mehr als 50.000 Hektar, wovon rund 80 % bewaldet sind. Der höchste Punkt in diesem Reservat ist der 2061 Meter hohe Berg Howerla und gleichzeitig der höchste Berg der Ukraine.
Das Reservat beheimatet zusätzlich zwei Seen aus der Eiszeit und mehrere Kaskaden-Wasserfälle.
Der Synevyr See
Dieser idyllische See gilt als der größte und schönste See in den ukrainischen Karpaten und gehört zu den 7 Naturwundern der Ukraine. Das gesamte Gebiet um den See ist Teil des Nationalparks Karpaten.
Podilskyi Burg
Diese beeindruckende Burganlage stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist eine der ältesten erhaltenen Festungen des Landes. Nahe der rumänischen Grenze gelegen, zählt sie zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Westukraine. Die Burg steht auch auf der Kandidatenliste für das UNESCO-Weltkulturerbe.
Tunnel of Love
Die 4 km lange und ausschließlich für den Güterverkehr genutzte Bahnstrecke Klewan-Orschiw, ist schon gar kein Geheimtipp mehr.
Heute hat der sog. „Tunnel of Love“ (den Namen erhielt er durch Hochzeitsfotos, die dort anfangs geschossen wurden) Kultstatus und zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten im Nordwesten der Ukraine. Mittlerweile gibt es auch Fototapeten mit dem Motiv und ein Replikat in China.
Khotyn Burg
Diese charmante Burg geht auf das 10. Jahrhundert zurück und ist ein beliebtes Ausflugsziel – nicht nur für die Einheimischen in diesem Gebiet. In den letzten Jahren war sie auch Drehort für einige internationale Filmproduktionen und zählt zu den „7 Wundern der Ukraine“.
Tschernobyl / Prypjat
Auch wenn dieser Ort nicht zu den klassischen Sehenswürdigkeiten gehört, sondern eher in die Kategorie „Besonderheiten der Ukraine„, verdient er trotzdem seinen Platz auf dieser Liste.
Die erst 1970 zusammen mit dem Kernkraftwerk Tschernobyl gegründete Stadt Prypjat, musste 1986 aufgrund des Atomunglücks evakuiert werden. Weil die Bewohner dachten, sie können sehr bald schon wieder in ihre Häuser zurückkehren, wurden so gut wie keine (persönlichen) Gegenstände mitgenommen.
Obwohl Prypjat immer wieder Opfer von Plünderungen wurde, macht genau dieser Zustand der „Unversehrtheit“ diesen Ort zu einer Geisterstadt und ein El Dorado des Katastrophentourismus.
Seit 2011 (das Jahr des Unglücks von Fukushima) ist das ganze Gebiet um das ehemalige Kraftwerk von Tschernobyl für Touristen zugänglich. Zu den bekannten „Sehenswürdigkeiten“ in Prypjat zählen der Rummelplatz mit Riesenrad und Autoscooter.
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